Ehrenamtliche Bündnisarbeit: Erfolgsgeschichten und Erfahrungsaustausch

Titelfolie des Webinars: Dokumentation Online - Seminar: „Methoden - Training für die Bündnisarbeit"
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Ehrenamtlich tätige Bündnisse stehen oft vor der Herausforderung, mit wenig Ressourcen die Bündnisarbeit gestalten zu müssen. In einem Online-Seminar wurden Best Practice Beispiele vorgestellt und sich über Methoden der (ehrenamtlichen) Bündnisarbeit ausgetauscht.

Die Lokalen Bündnisse im bayerischen Unterpleichfeld und in Bocholt/Nordrhein-Westfalen haben ehrenamtlich eine Vielzahl an Projekten für Kinder und Jugendliche, Familien sowie Seniorinnen und Senioren auf die Beine gestellt. Christian Klippel, Mitglied des Familienbeirats Unterpleichfeld, und Sabahat Hameed, Koordinatorin des Bündnisses für Familien Bocholt, boten im Seminar spannende Einblicke in ihre ehrenamtliche Bündnisarbeit.

Christian Klippel stellte in dem Seminar unter anderem ein Projekt in Kooperation mit der Freiwilligen Feuerwehr vor: Eine kostenlose Fackelwanderung zur Burgweihnacht, um Aufmerksamkeit für den Familienbeirat zu schaffen. In einem weiteren Projekt setzt sich der Familienbeirat als Interessenvertretung für Familien in Unterpleichfeld ein. Dabei konnte durch den Einsatz des Bündnisses ein Kompromiss bei der Erhöhung der Baugrundpreise in der Gemeinde gefunden werden. Nun gibt es für engagierte Familien aus Unterpleichfeld eine Minderung der Baugrundkosten. Vorteil des ehrenamtlichen Bündnisses war hier die Unabhängigkeit von Verwaltung und Politik. Ein weiteres erfolgreiches Projekt war der Aufbau eines Sportparks in Kooperation mit einer Hochschule, um einen Ort für Jugendliche und weitere Sportinteressierte abseits von Kinderspielplätzen zu schaffen.

Auch das Lokale Bündnis in Bocholt ist in verschiedenen Projekten aktiv. Sabahat Hameed berichtete unter anderem von einer Kinoaktion, in der geflüchtete ukrainische Kinder mit ihren Familien Kontakt zu Bocholter Familien aufbauen und sich austauschen konnten. Das Bündnis denkt aber nicht nur an die Jüngsten in unserer Gesellschaft, sondern hat auch lebenserfahrene Menschen im Blick. Für sie wurde die Wunschsternaktion ins Leben gerufen. Seniorinnen und Senioren schreiben in der Aktion Wünsche auf Sterne, die dann in Geschäften aufgehangen werden. Wer mag, kann sich den Wunsch mitnehmen, das Produkt kaufen und mit dem Stern beim Bündnis abgeben. Von dort wird es dann zu Weihnachten an die entsprechende Person verteilt. Darüber hinaus werden Projekte mit Unternehmen realisiert. Dazu gehört unter anderem das Projekt „Abenteuer Unternehmen“: Hier bieten lokale Unternehmen ein „Abenteuer“ für Schulkinder im Betrieb an und machen sich dadurch attraktiv für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von morgen.

Methoden der (ehrenamtlichen) Bündnisarbeit: Gemeinsam für eine starke Gemeinschaft

Die Lokalen Bündnisse in Unterpleichfeld und Bocholt zeigen, dass auch ehrenamtliche Bündnisarbeit positive Veränderungen in Gemeinschaften bewirken kann. Hier sind einige bewährte Methoden und Tätigkeitsfelder, die dazu beitragen können, ein erfolgreiches und nachhaltiges Engagement aufzubauen:

  • Sponsoring durch Bündnispartner
  • Kooperationen mit weiteren ehrenamtlichen Helfenden
  • Kooperation mit Hochschulen
  • Aktionen von Bündnispartnern mitnutzen
  • Einbindung politischer, wissenschaftlicher oder gesellschaftlicher Institutionen als Partner
  • Interessenvertretung für Familien

Finanzierungsmöglichkeiten für (ehrenamtliche) Bündnisarbeit

Die Frage nach der Finanzierung von Projekten hat für ehrenamtliche Bündnisarbeit einen besonders hohen Stellenwert. Die Lokalen Bündnisse können verschiedene Wege einschlagen und zum Beispiel Kooperationen mit Unternehmen, Regionen oder Bündnispartnerinnen und Bündnispartner eingehen, um die Finanzierung aufzuteilen. Die geteilte Finanzierung hat den Vorteil, dass eine direkte Verbindlichkeit zwischen den Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern und dem Lokalen Bündnis entsteht. Anlaufstellen können Mehrgenerationenhäuser, Armutspräventionsnetzwerke oder die Stadt bzw. der Landkreis sein. Auch die Teilnahme an bestehenden Förderprogrammen ist oftmals aussichtsreich und stellt eine Alternative zur geteilten Finanzierung dar. Sowohl bei Kooperationen als auch bei Förderprogrammen ist es wichtig, die richtige Ansprechperson zu finden und ein Netzwerk aufzubauen. So hat es sich bei einigen Bündnissen bewährt, zuerst mit einzelnen Projekten zu starten und diese mit der Zeit auszubauen und zu verstetigen.

Weitere Beispiele und Tipps können Sie sich nachträglich im Online-Seminar anschauen.