Zum diesjährigen bundesweiten Aktionstag der Lokalen Bündnisse für Familie, der jährlich rund um den Internationalen Tag der Familie am 15. Mai gefeiert wird, machte das Siegener Bündnis mit mehreren Aktionen auf sich aufmerksam. So begaben sich Grundschülerinnen und Grundschüler der Stadt auf eine „Weltreise“ und besuchten Familien mit Zuwanderungsgeschichte, die den Kindern Bräuche und Geschichten aus ihren Herkunftsländern, wie zum Beispiel aus der Türkei, Polen und Afghanistan, näher brachten. Die Viertklässler erzählten nach den Besuchen in den Gastfamilien im Unterricht von ihren Erfahrungen und stellten ihre Eindrücke auf selbgemalten Plakaten vor. „Ich fand es spannend, was die Kinder bei der Weltreise alles in Erfahrung bringen konnten. Es ging um ganz alltägliche Dinge wie Essenskultur und Schulbesuch aber auch um wirklich einschneidenden Flucht -erfahrungen und darum, warum das Leben im Herkunftland nicht mehr möglich war“, sagt Annette Lambeck vom Familienbüro, die Koordinatorin des Siegener Bündnisses für Familie.
Mehr Zeit für das, was zählt: Die NEUE Vereinbarkeit
Unter dem Motto des diesjährigen Aktionstages der Lokalen Bündnisse für Familie waren alle Bündnispartnerinnen und -partner eingeladen, die zehn Leitsätze zur NEUEN Vereinbarkeit zu diskutieren, zu unterzeichnen und diese als gemeinsames Programm für die weitere Zusammenarbeit zu nutzen. „In verschiedenen Lebensphasen fällt die Gewichtung für Beruf und Familie unterschiedlich aus. Für mich bedeutet die NEUE Vereinbarkeit, dass die Rahmenbedingungen es Frauen und Männern ermöglichen, sich sowohl in der eigenen Familie als auch am Arbeitsplatz zu engagieren. Das ist eine Gemeinschaftsaufgabe und ich bin froh, dass unser Lokales Bündnis mit Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gewerkschaften, Politik, Verwaltung und Kirchen sich dieser Herausforderung stellt!“, betont Steffen Mues, Bürgermeister der Stadt Siegen.
Familienfreundlichkeit als Wirtschaftsfaktor
Für Unternehmen in der Region bietet das Siegener Bündnis für Familie einen besonderen Service: ein Informations-Paket, das verschiedene Informationen über regionale Unterstützungsangebote für Familien enthält. Das sind zum Beispiel Sprechzeiten für die Beschäftigten im Unternehmen zu Möglichkeiten der Kinderbetreuung oder bei der Pflege Angehöriger. Außerdem gehören zu dem Service die Unterstützung bei der Vorbereitung eines Workshops zu den Themen Arbeitszeitmodelle, Mitarbeiterbindung und Personalentwicklung sowie die Entwicklung von Angeboten für Eltern im Unternehmen. Ziel ist es, die Unternehmen zu motivieren, familienorientierte Maßnahmen für ihre Beschäftigten umzusetzen und mit familienbewusster Personalpolitik auch betriebswirtschaftlich zu profitieren.
Aktuell arbeiten die Partnerinnen und Partner im Siegener Bündnis an einem Siegel, mit dem familienfreundliche Unternehmen bereits dieses Jahr ausgezeichnet werden sollen. In diesem Zusammenhang sind besonders kleine und mittlere Unternehmen angesprochen.
Berufstätige Eltern entlasten
Ein weiteres seit vielen Jahren etabliertes Projekt des Siegener Bündnisses für Familie ist die Ferienbetreuung für Schulkinder. Diese wird zentral durch das Familienbüro koordiniert und begleitet, um in jedem Stadtteil ein ganztägiges Betreuungsangebot zur Verfügung zu stellen. Seit diesem Jahr bietet das Familienbüro sechs Wochen vor allen Schulferien eine „Infowoche Ferienbetreuung“ mit besonderen Sprechzeiten und Informationen zu allen geplanten Ferienangeboten an. Auch damit arbeitet das Lokale Bündnis konkret daran, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern und die Erfordernisse berufstätiger Eltern noch flexibler zu gestalten. Zusätzlich unterstützt und begleitet das Familienbüro die Träger von Betreuungsangeboten, unter anderem durch Fortbildungsangebote für die Beschäftigten und durch Vermittlung von Kooperationspartnern für Arbeitsgemeinschaften und Projekte.