Altes Bündnis, junge Ideen

Collage aus 4 Bildern von der Baumpflanz-Aktion des Reinheimer Bündnis für Familie

Das Reinheimer Bündnis für Familie wurde bereits im Jahr 2004 gegründet. „Ich wurde damals mit zwei weiteren neu gegründeten Bündnissen nach Berlin eingeladen. Es wurden das 99te 100te und 101te Bündnis dabei geehrt, wir waren eines davon! Das war damals ein ziemlicher Medienrummel.“ So beschreibt die damalige Bündniskoordinatorin, Hannelore Walz-Kirschbaum die Anfänge der Bundesinitiative. Mit dem aktuellen Projekt „Jung berät Alt am Smartphone“ zeigt das Bündnis, dass es die Herausforderung meistert, Jugendliche und ältere Menschen gleichermaßen erfolgreich im Blick zu haben, und dass es damals wie heute am Puls der Zeit arbeitet.
Das Bundesfamilienministerium zeichnet das hessische Bündnis als Bündnis des Monats Mai aus.

Christiane Wegener vom Reinheimer Bündnis für Familie hat immer ein offenes Ohr für Projektideen von Reinheimerinnen und Reinheimern, Vereinen oder auch städtischen Einrichtungen. Seit 2019 leitet sie das Bündnis von ihrem Büroplatz beim größten Kooperationspartner aus, dem Verein FrauenFreiRäume – einem Frauen- und Familienzentrum. Wegen Wegeners gutem Draht zur Stadtverwaltung und zum Bürgermeister kommen viele Vereine und Privatpersonen mit ihren Anliegen zum Bündnis für Familie. In dessen unterschiedlichen, auch mal wechselnden Arbeitsgruppen wie AG Wohnen, Senioren und Jugend werden die Themen dann vertieft. So zum Beispiel auch die Idee zum Projekt „Jung erklärt Alt das Smartphone“.


Hand in Hand mit der Jugend

Dieses Projekt ist in Kooperation mit dem Jugendforum und der Kinder- und Jugendförderung der Stadt Reinheim entstanden. Vor der Coronapandemie hatten Freiwilligendienstleistende vom Institut für Medienpädagogik und Kommunikation Hessen (MuK Hessen) in Darmstadt damit begonnen, solche Schulungen in Reinheim anzubieten. „Als Corona kam, war das Angebot schnell eingestampft. Wir haben aber die Nachfrage gesehen und es dann lokal für uns zugeschnitten wieder aufnehmen können.“, berichtet Christiane Wegener. Das Angebot wird sehr gut angenommen. Vier Schülerinnen und Schüler aus Reinheim beraten ältere Menschen nun einmal im Monat in Einzelgesprächen zum Smartphone. „Es ist wirklich schön zu sehen, wie gut das Projekt läuft. Die Nachfrage ist hoch und beiden Seiten macht es großen Spaß.“


Der Stadtpark soll familiennäher werden

Auch für die familienfreundliche Umgestaltung des Stadtparks setzte sich eine Arbeitsgemeinschaft (AG) des Bündnisses in Reinheim ein. Gemeinsam mit dem Streetworker des Ortes legte man bei der Bündelung der Gestaltungsvorschläge der AG auch Wert auf Jugendbeteiligung. Der Stadtpark sei für viele Familien in Reinheim ein wichtiges Thema, zu dem es ein Nutzungskonzept brauche, dass Familien, Jugendliche und ältere Leute gleichermaßen einbeziehe, war der einhellige Tenor. Das Bündnis hat nun alle Ideen der schon seit 2016 bestehenden Arbeitsgruppe gebündelt und an die Stadtverwaltung übergeben. Trotz der schwierigen Denkmalschutzauflagen ist Bürgermeister Manuel Feick bemüht, einige dieser Ideen zum Stadtpark umzusetzen. Generell unterstützt er das Lokale Bündnis für Familie und schätzt die Arbeit sehr:

"Das Lokale Bündnis bietet eine Fülle an Angeboten, die durch die dauerhaft angespannte finanzielle Situation der Kommunen im Hauptamt niemals zu bezahlen wären. Hinzukommt die enorme Fachkompetenz und das große Engagement der Beteiligten.
Auch durch diese Aspekte wird ein weiterer Baustein dafür geschaffen, dass unsere Stadt sich zu Recht familienfreundlich nennen darf."


Lobby für die Älteren

Seit November 2022 gibt es in den Räumlichkeiten des Vereins FrauenFreiRäume regelmäßig jeden Mittwoch die Seniorensprechstunde. Sie ist aus einer Idee des Familienbündnisses entstanden. „Die Bereitschaft von Mitgliedsfrauen des Vereins, sich weiterhin ehrenamtlich zu engagieren, macht es uns möglich, dieses wichtige Angebot zu unterbreiten“, sagt Christiane Wegener. Die Aufgaben bestehen vor allem darin, zuzuhören und da zu sein. Gegebenenfalls werden die zu Beratenden an die entsprechende professionelle Stelle weitergeleitet, beispielsweise an den Pflegestützpunkt Reinheim. Alle Beraterinnen arbeiten eng mit dem Sozialamt und der ehrenamtlichen Seniorenbeauftragten der Stadt zusammen. Eine dieser Beraterinnen ist die Bündnisgründerin Hannelore Walz-Kirschbaum, die sich über die Auszeichnung zum Bündnis des Monats sehr freut: 

"In unserem Reinheimer Bündnis sitzen seit fast 20 Jahren Menschen aus der Politik, den Kirchen und ihren karitativen Einrichtungen und Vereinen sowie interessierte Privatpersonen mindestens zweimal im Jahr zusammen mit dem Ziel, „Reinheim für Familien liebens- und lebenswert“ zu gestalten. Das galt schon 2004 und es gilt heute noch. Es ist für mich auch ein Anreiz, in meiner neuen Lebensphase als Seniorin weiterhin im Bündnis aktiv zu bleiben."

Kontaktdaten: Bündnis des Monats Mai 2023

Adresse: Kirchstraße 24
64354 Reinheim

Telefon: 06162 - 6364

Website: https://www.frauenfreiraeume.de/

Ansprechperson: Frau Ina Eisenhauer