Für einen familienfreundlichen Kreis Unna

Eine Menschengruppe mit Flyern in der Hand.
Auftakt Unternehmenswettbewerb „Pluspunkt Familie“ mit Landrat Michael Makiolla, Bündnissprecherin Anja Josefowitz und Kooperationspartnerinnen- und partnern im Mai 2019© Lokales Bündnis für Familie im Kreis Unna

Familie kann heute viele Formen haben. Es gibt die "typische" Eltern-Kind-Konstellation, immer mehr Väter und Mütter sind aber auch allein- oder getrennt erziehend. Patchwork-Familien gehören genauso zum Alltag wie Menschen, die sich zu Hause um die Pflege Angehöriger kümmern. Das Lokale Bündnis für Familie im Kreis Unna befasst sich mit der Frage, wie Familienfreundlichkeit für alle umgesetzt werden kann. "Jede und jeder, der im Kreis Unna in einer Form von Familie lebt, soll von guten, familiengerechten Unterstützungsstrukturen profitieren. Das ist unser Ansporn", sagt die Bündnisverantwortliche Anna Musinszki. "Ein prägendes Thema ist dabei die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Egal, ob es um die Kinderbetreuung oder um die Pflege der Eltern geht – das mit der beruflichen Tätigkeit unter einen Hut zu bekommen, ist ein nachhaltiges Bedürfnis der Familien im Kreis Unna. Wir wollen Strukturen schaffen, die bewirken, dass Familienfreundlichkeit auch wirklich bei den Familien ankommt."

Im Rahmen der 15-jährigen Jubiläumsfeier des Bündnisses hat im Frühjahr 2019 Anja Josefowitz, Diakoniepfarrerin Ev. Kirchenkreis Unna, das Amt der Sprecherin übernommen. Sie ist das neue Gesicht des Partnernetzwerkes aus rund 80 Akteuren aus Verwaltung, Wirtschaft, Kirchen, Verbänden, Vereinen und Politik. "Das Bündnis für Familie im Kreis Unna leistet tolle Arbeit für die Familien vor Ort. Ich freue mich, dieses Engagement in Zukunft unterstützen zu können. Es ist wichtig, dass wir dran bleiben und versuchen, die Bedingungen für Familien immer weiter zu verbessern", sagt Anja Josefowitz.

Ideen für eine familienfreundliche Arbeitswelt

Welche Unternehmen im Kreis Unna setzen sich für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein? Alle zwei Jahre begibt sich das Bündnis für Familie gemeinsam mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna mbH mit dem Wettbewerb „Pluspunkt Familie“ auf die Suche nach guten Beispielen. In diesem Jahr ist er bereits zum fünften Mal ausgeschrieben. Unternehmen können sich bis zum 12. Juli 2019 bewerben und ihre Maßnahmen für familienfreundliche Strukturen vorstellen. Im vergangenen Wettbewerb 2017 gehörte zum Beispiel der Kupferrecycler Aurubis AG zu den Preisträgern. Das Unternehmen beteiligt sich an den Kosten für eine Pflegekraft, wenn ein Familienmitglied einer Mitarbeiterin oder eines Mitarbeiters pflegebedürftig wird.

Was macht gutes Wohnen für Familien aus?

Alle zwei Jahre, immer im Wechsel mit "Pluspunkt Familie", zeichnet das Bündnis mit dem Wettbewerb "Gutes Wohnen für Familien im Kreis Unna" gemeinsam mit der kreiseigenen Wohnungsbaugesellschaft innovative Wohnprojekte aus. Bewerben können sich Wohnungsunternehmen, Kommunen sowie private Initiativen und Vereine mit guten Praxisbeispielen für nachahmenswertes Familienwohnen. Die Siegerinnen und Sieger erhalten bei einer Präsentationsveranstaltung die Möglichkeit, ihre Ideen für gutes Zusammenleben vorzustellen.

Um von diesen guten Beispielen auch langfristig zu lernen und sie bei kommunalen Entscheidern und in der Immobilienbranche bekannt zu machen, veranstaltet das Bündnis Bustouren zu den ausgezeichneten Projekten für Interessierte aus der planenden Verwaltung, Wohnungsunternehmen, der Politik, der Selbsthilfe, aus Gruppen für Neues Wohnen sowie aus Kooperationspartnerschaften des Bündnisses für Familie.

Gegenseitig voneinander profitieren

Eines der ersten Vorhaben, das das Bündnis für Familie im Kreis Unna nach seiner Gründung angestoßen hat, ist das Familienpatenprojekt. Eltern von kleinen Kindern stehen häufig vor der Herausforderung, Beruf und Familie zu vereinbaren. Andere Menschen, wie zum Beispiel Rentnerinnen und Rentner, suchen den Kontakt zu Mitmenschen und sind froh, wenn sie gebraucht werden. Das Projekt bringt sie zusammen: In inzwischen sieben der zehn Städte im Landkreis können sich Mütter und Väter an Familienpatenvermittlungsstellen wenden, wenn sie eine stundenweise Betreuung für ihre Kinder suchen. Sie bekommen dann einen Paten zugeteilt, der mit den Kindern zum Beispiel in die Bibliothek geht, sie zum Sport begleitet oder bei den Hausaufgaben betreut. Die Familienpaten werden in regelmäßigen Schulungen weitergebildet. In diesem Jahr waren sie zum Beispiel zum Fachtag Familienpaten eingeladen, auf dem ein Team aus Psychologen über das Thema Bindung informiert hat.

Hier die Pressemitteilung zum Bündnis des Monats herunterladen.